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1. Neuere Geschichte - S. 55

1895 - Leipzig : Reisland
— 55 — die Österreicher ihr Lager und umzingelten die Preußen. Die Vorposten wurden überwältigt, eine Batterie genommen und sofort gegen die Preußen selber gerichtet. Durch ihre eigenen Geschütze aus dem Schlafe geweckt stürzten die preußischen Krieger herbei und wurden niebergeschmettert. In der Dunkelheit war an ein Ordnen der Truppen nicht zu beuten, ^a qeriet das Dorf in Flammen, und nun erst erkannten bte Preußen ihre Lage. Jetzt bemühten sich die ^elbherren, Orbnnng in bte erschreckten Scharen zu bringen. Getieral Keith uchte im Dorfe festen Fuß zu gewinnen, aber 2 Kar-tätschenkugeln schlugen ihn zu Boben. Dem Prinzen Franz von Braunschweig würde durch eine Kanonenkugel der Kopf weggerissen, und Prinz Moritz von Dessau würde schwer ver- föimb®er Anbruch des Tages brachte auch keine Hilfe, bemt ein bichter Nebel trat an die Stelle der Dunkelheit. Enbltch verzog steh der Nebel, und schnell war die Orbnnng im P*cl*ßt' schen Heere wieber hergestellt. Der König gab den Befehl zum Rückzüge, und dieser geschah in solcher Haltung, daß ihn Dauu nicht zu Hinbern wagte. Die Österreicher zogen sich wieber in ihr Lager zurück, als wenn die Preußen bett Sieg gewonnen hätten. Und boch hatten diese 9000 Mann und 101 Kanonen verloren, ebenso Lager und Gepäck. aber Friedrich verlor den Mut nicht. Durch geschickte Märsche gelangte er glücklich nach Schlesien, entsetzte die Festung Neiße und gewann balb die ganze Provinz zurück. Die Österreicher gingen nach Böhmen zurück, und Dann erhielt vom Papste einen geweihten Hut und Degen. 5. 1759. Kay. Kunersdorf. Maxen. Das Jahr 1759 war für Friedrich das unglücklichste des ganzen Krieges. Er suchte die großen Verluste an tapfern Solbalen mühsam zu ergänzen, währenb seine Feinde immer neue Truppen ins Felb führten. Zwar würden die Franzosen unter Ferbtnanb von Braunfchweig bei Miuben geschlagen; aber ein russisches Heer unter Soltikow suchte sich mit den Österreichern unter Laubon zu vereinigen. Saubon begann seine militärische Laufbahn in russischen Diensten. Später bot er dem König von Preußen feine Dienste an, würde aber abgewiesen. Daraus ging er nach Wien, wo er Hauptmann würde und durch feine qlämenben Verbienste immer höher stieg.,. _ Üm die Vereinigung der Russen mit den Österreichern zu verhinbern, schickte Friedrich beu General 2bebell gegen die Russen. Dieser würde aber am 23. Juli bei Kay geschlagen, und bte Vereinigung Soltikows und Saubons fanb wirklich

2. Neuere Geschichte - S. 136

1895 - Leipzig : Reisland
— 136 — terrassenförmig aufgestellt tont, lichtete die Glieder der anstürmenden Preußen. Die Divisiou Franfecky war stundenlang dem mörderischen Geschützfeuer ausgesetzt; als sie vor der feindlichen Übermacht bis Benatek weichen mußte, rief Fransecky. „Nicht weiter Zurück, hier wolleu wir sterben^" Noch schwankte um Mittag die Entscheidung. Sehnsüchtig erwartete man den Kronprinzen auf dem liukeu Flügel; wenn er stch verspätete, war die Schlacht verloren. Wie Blücher bei Waterloo, so war der Kronprinz durch strömende Regengüsse und den aufgeweichten Lehmboden lange hingehalten worden, erschien , aber rechtzeitig (2 Uhr), um mit Erfolg einzugreifen. Mit Ungestüm warfen die Garden den Feind aus drei aufeinander folgenden Positionen, von denen die Höhen von Chlum den Schlüssel der österreichischen Aufstellung bildeten. Da drang General Hiller von Gärtringen die Wichtigkeit dieses Punktes erkennend, mitten durch das mörderische Feuer gegen Chlum vor, und während er selbst von einer Kugel tödlich getroffen niedersank, stürmten seine tapferen Bataillone die Höhen. Die Schlacht war gewonnen; um 4 Uhr setzte sich der König an die Spitze der Kavallerie, den sich zurückziehenden Feind zu verfolgen. Doch erst um 9 Uhr abends verstummte der Kanonendonner. 11 Fahnen, 174 Kanonen, 18000 Gefangene fielen in die Hände der Sieger, die ihren Verlust auf 10000, den der Österreicher auf 42 000 Manu berech-netett. Benedek zog sich nach Olmütz zurück, die Preußen ruckten auf Wien los. Gleichzeitig hatte auch Italien den Krieg gegen Österreich geführt. Allein bei Custozza wurden die Italiener von dem Erzherzog Albrecht, dem Sohne des Siegers bei Aspern, Erzherzogs Karl, am 24. Juni geschlagen und über den Mincio zurückgeworfen. Auch den Freischaren unter Garibaldi war es nicht gelungen, in Tirol einzudringen, und die italienische Flotte wurde von dem österreichischen Admiral Tegethoff bei Lifsa in die Flucht geschlagen. Trotzdem erklärte der Kaiser von Österreich am 5. Juli, er trete Venetien an den Kaiser Napoleon ab und nehme dessen Vermittelung für den Frieden an. Hierdurch glaubte er, die Südarmee gegen Preußen verwenden zu können. Aber unaufhaltsam drangen die Preußen durch Mähren vor (Prag am 8. Juli besetzt), und in einigen glücklichen Gefechten (bei Tobitschau 15. Juli) wurde den noch bei Dlmiitz stehenden österreichischen Truppen der Weg nach

3. Neuere Geschichte - S. 143

1895 - Leipzig : Reisland
143 — corps Mac Mahons, welches die Hügelkette jenseits des Städtchens Wörth an der Sauer besetzt hielt.und durch das hügelige Terrain und einen Wald im Rucken die stärkste Deckung hatte. Hier kam es am 6. Ang. zu einer blutigen Schlacht. Die bayrischen Truppen eröffneten auch diesmal den Kampf, unterstützt von preußischer Artillerie. Worth wurde vom 5. Armeecorps unter General Kirchbach im Sturm genommen. Zwar brachten die Franzosen, von immer menen Zuzügen unterstützt, den Kampf zweimal zum Stehen Bald aber rückte die ganze Schlachtlinie der Deutschen wieder vor. Siegreich schlug General Bose mit dem 11. Corps die Angriffe der französischen Kürassiere zurück, und em allgemeiner Angriff der Prenßen, Bayern und Württembergs durch welchen Frofchweiler genommen wurde, entschied die Schlacht. Gegen 4 Uhr mittags räumte der Feind in großer Unordnung das Feld. Die Württembergs erbeuteten die Kriegskasse Mac Mahons. 12000 Franzosen und 8000 Deutsche deckten die Walstatt. 5000 französische Gefangene und eine Menge erbeuteter Geschütze wurden nach Deutschland gebracht. Die Turkos waren fast gänzlich aufgerieben. Die geschlagenen Franzosen eilten durch die Vogefeupäffe und konnten sich erst in Chalons wieder sammeln. Am Schlachttage von Wörth wurde auch an der Saar ein glänzender Sieg errungen. Das Corps des Generals Frossard hatte sich auf den Spicherer Höhen bei Saarbrücken so verschanzt, daß seine Stellung für uneinnehmbar gelten konnte. Die 14. Division des Generals von Kamecke geriet in ein Gefecht mit den Franzosen. Allein die heldenmütigen Sturmangriffe würden gescheitert sein, wenn nicht durch den Kanonendonner Hilfe herbeigerufen worden wäre. General v. Göben übernahm den Oberbefehl. Unter dem vernichtenden Feuer der Franzosen eilten die Preußen bis an_ den Berg, und mit furchtbarer Kraftanstrenguug und ruhiger Todesverachtung erklommen die heldenmütigen Kämpfer die steilen Höhen. Oben kam es zum Handgemenge; aber erst als es ge- lungen war, Artillerie auf die Höhen zu schaffen, war die Kraft des Feindes gebrochen, und er verließ das Schlachtfeld. 27 preußische Bataillone hatten 52 französische mit vollzähliger Artillerie aus der feften Stellung herausgeworfen. Unser Verlust betrug 5000 Manu, unter ihnen General Francois. Die Franzosen zogen sich nach Metz zurück^ wohin die erste und zweite Armee über Saargemünd und Forbach vordrang, während ein Teil der kronprinzlichen Armee uuter

4. Neuere Geschichte - S. 95

1895 - Leipzig : Reisland
— 95 - Zwar mißlang ein Hauptangriff der letzteren am 26. und 27. August auf Dresden, wo Napoleon sein Hauptquartier batte- dafür wurde Vandamme bei Kulm und Nollendorf von den Russen und Preußen unter Kleist geschlagen (30. Aug.). Ebenso siegte die preußische Landwehr unter Bülow am 23. Aug. bei Großbeeren und am 6. Sept. bei Deunewitz über die Franzosen die nach Berlin wollten, und Blücher am 26. Aug. au der Katzbach. Als letzterer die Franzosen unter Macdonald an der Katzbach traf, schoß der Regen in Strömen herab, an em Feuern ° war nicht zu denken; aber mit gefälltem söajonett drang das Fußvolk, mit geschwuugeuem Säbel die Reiterei in die französischen Heerhaufen eilt, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen voran. Da wankten die Feinde und flohen: viele rissen die Fluten der Katzbach hinab. 18000 Feinde wurden gefangen, die ganze Armee Macdonalds war aufgelöst. Bald darauf erzwang Blücher (Marschall Vorwärts) durch Yorks Sieg bei Wartenburg den Übergang über die Elbe und vereinigte sich mit der Nordarmee des Kronprinzen von Schweden. 3. Die Völkerschlacht bei Leipzig. Die Verbündeten zogen ihren großen Halbkreis um die Franzosen immer enger zusammen. Napoleon zog sich daher nach Leipzig zurück. Die Verbündeten folgten ihm. Ant 16. Oktober begann die Völkerfchacht. Seit 8 Uhr Morgens donnerten über 1000 Kanonen gegeneinander, so daß,die Erde erdröhnte. Mehr als 300000 Mann Verbündete (Österreicher, Preußen, Runen, Schweden) standen gegen 200000 Mauu Franzosen. Der Kampf schwankte, Dörfer wurden genommen und verloren. Ant blutigsten war der Kamps bei Wachau und Güldengossa, wo Napoleon selbst hielt, an seine Generale heransprengte und sie aufmunterte. Schon hatten die Franzosen solche Fortschritte gemacht, daß Napoleon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig schickte und alle Glocken läuten ließ. Im Norden hatte jedoch Blücher bei Möckern einen glänzenden Steg gewonnen. Dreimal mußten die Tapfern unter York das Dorf erstürmen, Berge von Leichen türmten sich auf. Aui 17. Oktober, es war ein Sonntag, war Waffenruhe. Napoleon ließ Unterhandlungen anknüpfen, aber vergebens. Am 18. Oktober erneuerte sich der Kampf, nachdem auch das Nordheer eingetroffen war, und brachte die Entscheidung. Am heftigsten wütete der Kampf an diesem Tage um das Dorf Probstheida. Während der Schlacht gingen die Sachsen zu ihren deutschen Brüdern über. Der Sieg Blüchers gab wieder den Ausschlag. Napoleon mußte trotz aller Kunst und Kühnheit erliegen und zog sich nach Leipzig zurück.

5. Neuere Geschichte - S. 99

1895 - Leipzig : Reisland
rr- 99 — tapfere Herzog von Braunschweig bei Quatrebras von Ney angegriffen worden und auf dem Schlachtfelde geblieben. Kämpfend zogen sich die Preußen zurück, und trotz den erlittenen Verlusten und den anstrengenden Märschen bei schlechtem Wetter und grundlosen Wegen waren sie doch nicht niedergebeugt: vielmehr waren die Krieger, vor allem Blücher, trotz seiner Wunden, vom besten Mute beseelt und brannten vor Begier nach einer neuen Schlacht. Wellington hatte bei dem Dorfe Mont St. Jean bei Waterloo, vor dem Walde von Soigne. Stellung genommen. Er ließ Blücher bitten, ihn mit zwei Armeecorps zu unterstützen. Der 73 jährige Heldengreis antwortete: „Nicht mit zwei Armeecorps, sondern mit dem ganzen Heere werde ich kommen." Am 18. Juni mittags 12 Uhr begann der Angriff Napoleons auf das englische Heer. Der erste Stoß war gegen das Schloß Hougomont gerichtet, wo jetzt stundenlang der wütendste Kampf tobte. Um 2 Uhr ging Ney gegen das englische Centrum vor, um es zu durchbrechen und die Reihen der Engländer zu vernichten. Mit unerschütterlicher Kaltblütigkeit hatte Wellington bis dahin seine Stellung behauptet, aber seine Linien waren schon bedeutend geschwächt, und die Feinde errangen einen Borteil nach dem andern. Wellington seufzte nach der Ankunft Blüchers. Und die Preußen kamen. Der greise Feldmarschall war an diesem Tage schon früh aufgewesen, obschon ihn infolge des Sturzes vom Pferde seine Seite noch schmerzte. Aber der heftige Regen hatte den Boden erweicht, alle Gräben und Vertiefungen waren mit Wasser gefüllt. Als Blücher die Wirkungen des Regens fast, rief er: „Unsere Alliierten von der Katzbach; da sparen wir dem König wieder viel Pulver!" Allein sie hemmten diesmal das Vordringen der Truppen. Wellington sandte einen Boten nach dem andern; seine Not wuchs mit jeder Stunde. Um halb fünf Uhr fuhren die ersten preußischen Geschütze auf den Höhen auf und eröffneten sogleich ihr Feuer gegen die Franzosen. Dies flößte den Engländern neuen Mut ein; sie gingen jetzt zum Angriff über, und um 8 Uhr war das Schicksal der Franzosen entschieden. Diese vermochten der Tapferkeit ihrer Gegner nicht mehr zu widerstehen, und von allen Seiten hörte man den Ruf: „Rette sich, wer kann!" Alles stürzte sich in wildester Verwirrung auf die Rückzugslinie, Geschütz und Gepäck verlassend. Das Heer der Franzosen löste sich in wilde Flucht auf und wurde von Gnei-senau heftig verfolgt. Nirgends konnte der fliehende Feind 7*

6. Neuere Geschichte - S. 135

1895 - Leipzig : Reisland
— 135 - Hünerwasser (27. Juni) geworfen und rückte nun mit jenem vereinigt gegen Münchengrätz vor. Am 29. tourbe (£lam-Gallas bei Gitschin mit Ungestüm angegriffen und so geschlagen, daß er sich ohne Ordnung auf die Hauptarmee Be- nedeks zurückzog. „ , . Die zweite (schlesische) Armee rückte teils über Nachod und Braunau, teils über Liebau und Trautenan vor. Als diese Armee aus den Engpässen des Gebirges vordrang, kam es zwischen dem ersten Armeecorps unter Bonin und den Österreichern unter Gablenz bei Trautenan zum Gefecht. Die Preuße» drangen in die Stadt ein, stießen aber auf ein überlegenes österreichisches Corps, welches die Vordringenden unter schwerem Verlust zurückwarf. Dieser Mißerfolg wurde am folgenden Tage (28. Juni) durch das Garde-Corps wieder ausgeglichen. Die Österreicher wurden vollständig besiegt und zogen sich mit einem Verluste von 4000 Toten und Verwundeten und 5000 Gefangenen nach Königinhof zurück. Aber auch Königinhof wurde am 29. Juni von der Garde erstürmt. Der linke Flügel der schlesischen Armee, das Corps des General Steinmetz, drang durch den Engpaß von Nachod vor und stieß am 27. Juni aus die Österreicher unter Rammmg. Es gelang, die Höhen zu besetzen und durch ein mörderisches Feuer die Übermacht zurückzuschlagen; auch die preußische Kavallerie warf siegreich die österreichische zurück, der Paß war geöffnet. Am 'folgenden Tage (28.) erfocht der „Lowe von Nachod", wie Steinmetz nun genannt wurde, den Sieg bei Skalitz über Erzherzog Leopold und über das Corps Festetics, das die Vereinigung des Steinmetzschen Corps und des Gardecorps unter Prinz August von Württemberg hindern wollte. König Wilhelm kam am 2. Juli selbst zur Armee nach Gitschin und übernahm sogleich den Oberbefehl. Benedek, der in wenigen Tagen 35 000 Mann verloren hatte, sammelte seme Streitkräfte bei Königsgrätz, wo er zwischen der Elbe und Bistrttz mit seinen 500 Kanonen eine feste Stellung einnahm. Auf die Kunde hiervon hielt König Wilhelm in der Nacht einen Kriegs* rat, in dem beschlossen ward, am folgenden Morgen den Angriff zu eröffnen und ein Zusammentreffen aller preußischen Corps auf dem Schlachtfelde zu bewerkstelligen. Das preußische Heer war 220000 Mann stark, da aber die zweite Armee nicht vor Mittag eintreffen konnte, so nahmen zunächst nur 123000matm am Kapfe teil. ^ w , Am 3. Juli morgens 7 Uhr eröffnete Prmz Friedrich Karl den Kampf. Die furchtbare österreichische Artillerie, welche

7. Neuere Geschichte - S. 142

1895 - Leipzig : Reisland
— 142 — und umfaßte das 7. (v. Zastrow) und 8. (v. ©oben) Armeecorps. Die zweite Armee unter Prinz Friedrich Karl bestand aus dem Gardecorps (Prinz August von Württemberg), dem 3. und 4. (beide Alvensleben), 10. (Voigts-Reetz) und 12. (Kronprinz Albert von Sachsen). Die dritte Armee unter Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen war gebildet aus dem 5. (v. Kirchbach) und 11. (v. Bose) preußischen Armeecorps, den beiden bayrischen Armeecorps (v. d. Tann und Hartmann) und der Württembergischen und badischen Division. Zum Generalgouverneur der Rheinprovinz wurde General Herwarth von Bittenfeld und zum Gouverneur der Küstenprovinzen General Vogel von Falckenstein ernannt. Am 31. Juli verließ der König Berlin, begleitet vom großen Generalstabe, bei welchem sich Graf Bismarck und General v. Moltke befanden, und schlug zu Mainz das Hauptquartier auf. Er übernahm den Oberbefehl über die deutschen Heere. 3. Die ersten Kämpfe. Am 2. Aug. überfiel Napoleon in Begleitung seines Sohnes mit 40000 Mann und 30 Kanonen von den der Stadt Saarbrücken gegenüber liegenden Höhen diese Stadt und schoß sie in Brand. Die kleine, aus etwa 900 Mann bestehende Besatzung unter Oberstleutnant Postel zog sich kämpfend und langsam, der ungeheuren Übermacht weichend, geordnet zurück. Napoleon ließ einen glänzenden Sieg seiner Truppen melden und schrieb an die Kaiserin von seinem Söhnlein: „Louis hat die Feuertaufe erhalten; seine Kaltblütigkeit hat viele Soldaten zu Thränen gerührt." Bald aber verstummte der Jubel. Die Südarmee des Kronprinzen von Preußen war durch die Pfalz an die französische Grenze bei Weißenburg im Elsaß vorgerückt. Dort stand in sehr fester Stellung tue Division Douay vom Corps Mac Mahons. Am 4. Aug. überschritten die deutschen Truppen die Grenze. Die Bayern stürmten mutig voran gegen die Stadt; die Preußen eilten zu Hilfe herbei, die Lauter überschreitend. Die Feinde, be-sonders die hinter Mauern gedeckten Turkos, wehrten sich tapfer, bis bayrische Artillerie die Thore des befestigten Ortes zusammenschoß. Nach furchtbar blutigem Straßenkampse wurde der Feind zum Weichen gebracht. Nun stürmten die Kömgs-grenadiere unter mörderischem Feuer des Feindes mit gefälltem Bajonett die steilen Höhen des Geisberges. General Douay fiel, die furchtbare Stellung wurde genommen. Die Jäger erbeuteten das erste Geschütz. In großer Unordnung wich der Feind mit Preisgabe des ganzen Zeltlagers. Die geschlagenen französischen Truppen flohen zum Armee-

8. Neuere Geschichte - S. 145

1895 - Leipzig : Reisland
— 145 — standen sechs Stunden lang mit unglaublicher Bravour den fürchterlichen Kampf gegen die zehnfach überlegenen Franzosen. Sie hatten die Höhen von Vionville und das Dorf selbst genommen. Zu ihrer Unterstützung erschien zuerst Kavallerie. Sie brach sofort im Augesichte der feindlichen Batterieen in die Reihen der Franzosen ein und ging dem fast sichern Untergange entgegen. Sie mußte aber, arg gelichtet, zurückweichen, von den Feinden verfolgt. Unterdes waren größere Jnfanteriemaffen herbeigekommen und konnten ins Gefecht eingreifen. Anf allen Seiten ging die deutsche Schlachtlinie vor, und der Feind wurde auf Metz zurückgedrängt. Nach Inständigern Ringen war erst abends 9 Uhr die Schlacht entschieden. Die Verluste waren sehr bedeutend und beliefen sich auf deutscher Seite auf 17000 Mann, auf Seite der Franzosen dagegen auf 23000 Mann. Die Schlacht war bei Mars la Tour oder Vionville. Durch diese Schlacht war den Franzosen der Rückzug auf der Straße nach Verdun abgeschnitten, noch war aber der Rückzng in nördlicher Richtung möglich. Am 17. wurden die erforderlichen Truppen herangezogen, und König Wilhelm übernahm selbst den Oberbesehl für die Entscheidungsschlacht am 18. August. Die Franzosen hatten sich anf einem terrassenförmigen Höhenzuge aufgestellt und durch Schanzen festungsartig geschützt. Das 9. Corps stieß zunächst auf die feindliche Mitte und eröffnete um 12 Uhr die Schlacht durch Geschützfeuer. Es kam darauf an, den Feind so lange zu beschäftigen, bis die Garde und das sächsische Heer den rechten Flügel der Franzosen umgangen hätten, welche bei St. Privat eine überaus feste Stellung hatten. Stundenlang wogte der Kampf. Endlich kamen die Sachsen und nahmen unter großem Blutvergießen vereint mit der Garde das Dorf St. Privat. Auch das französische Centrum mußte einem erneuten Angriffe weichen. Da unternahmen die Franzosen einen letzten Stoß auf die erschöpften Truppen des rechten Flügels (das 7. und 8. Corps) bei Gravelotte. Jetzt erschienen die schmerzlich erwarteten Pommern unter General Fransecky. Sie stürmten, von Moltke selbst in die Schlachtreihe geführt, durch den Kugelregen hindurch, die Höhen von Gravelotte, und dieser Sturm entschied den Kampf. Mit diesem Siege bei St. Privat (oder Rezonville oder Gravelotte), nach welchem freilich auf jeder Seite 14000 Tote und Verwundete das Schlachtfeld bedeckten, war die Absicht, die feindliche Armee von der Verbindung mit Paris ab- H Üttig, Die Weltgeschichte in Bildern. Iii. 10

9. Die Supplingenburger - S. 36

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
famtnen und legte es zu den anbevn Sachen in den Kasten. Alsbann packte er die Kräuterbiinbel und was er sonst der Truhe entnommen, wieber ein, setzte aber das Kästchen mit der Urfunbe und bent Golbgeschmeibe nicht wieber auf den Boben der Truhe, sonbern stellte es oben auf die kräuterbiinbel. Geräuschlos schloß er dann den Deckel wieber zu, und nachbem er sich überzeugt, daß das Schloß wohl verwahrt sei, lauschte er noch einmal nach Berthas Kammer hinüber. Sie schlief noch fest; nichts regte sich, Weber in der Hütte, noch braußen. Da suchte auch der biebere Köhler sein Lager ans, aber erst, als der Morgen bammerte, schloß er seine Augen zu einem kurzen, unruhigen Schlummer. Als Bertha am andern Morgen nach einem er-quicfenben Schlaf erwachte, war Robbert bereits in den Walb gegangen; sie horte die Schläge seiner Axt und das Prasseln nieberstürzenber Bäume. Bei harter Arbeit suchte er die Ruhe wieber, die er seit beut Ueberfall verloren hatte, und es gelang ihm, das Gleichgewicht seiner Seele so weit wieberherzustellen, daß er am Mittage seiner Tochter gar mit heiterer Miene entgegentreten und mit ihr über die Ereignisse der letzten Nacht reben konnte. Am Nachmittage ging er wieder in den Walb; am Abenb aber, so hatte er beschlossen, wollte er Bertha eine Mitteilung machen, die für ihr ferneres Leben entfcheibenb werben mußte. Je naher aber der Abenb kam, beste mehr bangte ihm vor der Entscheibung, und öfter als sonst ließ er seine Axt sinken, um sinnenb zu Boben zu schauen. Als aber die Sonne sank, bet staub sein Entschluß unerschütterlich fest. Früher als gewöhnlich kehrte er nach seiner Hütte zurück, verzehrte mit seiner Tochter das einfache Abenbbrot, und als sie dann beibe, ihrer Gewohnheit gemäß, vor beut flackernben kaminfeuer saßen, hob Robbert an und erzählte der Jungfrau die Geschichte seines Lebens.

10. Der Gutsherr von Vechelde - S. 99

1911 - Braunschweig : Graff
■»>*>»V*>«->*>»>*>*>»>»V*>*> 99 4*«*4* selbst bringen können," sagte er treuherzig; „jetzt habe ich nur sein Persfiefewiet.*) Aber der Franzose ist glatt wie ein Aal. Idertn mein glaubt, man hat ihn, dann ist er einem auch schon wieder entschlüpft." Der Herzog dankte dem braven Hannoveraner; aber das wertvolle, mit Edelsteinen besetzte Fernrohr behielt er nicht, sondern sandte es durch einen Trompeter dem Tnarschall Broglie wieder zurück. Am Nachmittage des J5. Juli schienen endlich die Franzosen den lange erwarteten Angriff ausführen zu wollen. Bei Vellinghausen, einem kleinen Dorfe am linken Ufer der Lippe, stießen die Truppen des Zharfchalls zunächst aus die Engländer, die aber den Angriff tapfer aushielten, bis ihnen von den zunächststehenden Hannoveranern Hilfe gebracht wurde. ^)hren vereinten Anstrengungen gelang es, die Franzosen zurückzuschlagen; und während der nun folgenden Nacht traf Herzog Ferdinand alle Anordnungen, um die Feinde am andern Zrorgen gebührend empfangen zu können. Schon in der Frühe des J(6. ^)uli, um drei Uhr morgens, begannen die Franzosen den Kampf von neuem. Cr richtete sich zunächst gegen die Hannoveraner, die unter dem General Wutgenau den ersten, heftigen Ansturm der Franzosen auszuhalten hatten. Ls ist von jeher eine «Eigentümlichkeit der französischen Aampfesweife gewesen, beim ersten Angriff mit aller Xhacht auf den Feind loszugehen. Zttit gewaltiger Araftanfpannung und großer Begeisterung pflegen sie in den Kampf einzutreten, und wenn es ihnen gelingt, bei diesem ersten Anlauf Vorteile über den Gegner zu erringen, so pflegt ihr Mut mit dem Erfolge zu wachsen. Idenn sie aber auf einen Gegner stoßen, der durch diesen „Elan", *) Perspektiv, Fernrohr.
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